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Andrea Fischer

Verbandsgemeinderat verabschiedet Integriertes Klimaschutzkonzept

Region. In der jüngsten Sitzung hat der Verbandsgemeinderat das Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeinde Ruwer verabschiedet.

Der wichtigste Energieerzeuger ist derzeit die Windkraft mit 83% gefolgt von der Photovoltaik (16%).

Der wichtigste Energieerzeuger ist derzeit die Windkraft mit 83% gefolgt von der Photovoltaik (16%).

Bild: Pixabay

Das Erstellen eines solchen Konzeptes ist Auflage der Bundesförderung des kommunalen Klimaschutzmanagements und bildet die Grundlage für zukünftige Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Die Kommunen sind wichtige Akteure bei der Bewältigung des Klimawandels. Wichtig ist, dass auf Grund von sachlichen Fakten und Analysen der kommunale Klimaschutz betrachtet und nachhaltig gestaltet wird. Hierbei sind auch wirtschaftliche Faktoren zu berücksichtigen. Das Klimaschutzkonzept gibt einen breiten Einblick in den Energieverbrauch. So liegt z.B. der durchschnittliche jährliche Energieverbrauch in der Verbandsgemeinde bei rund 401.000 MWh, wovon der größte Anteil auf die privaten Haushalte (59 %) und den Verkehrssektor (32 %) entfällt. Hauptenergieträger sind fossile Brennstoffe wie Heizöl und Erdgas sowie Biomasse. Die Emissionen liegen bei rund 113.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Eine besondere Aufgabe stellt der Ausbau der erneuerbaren Energien dar. Bereits heute wird in der Verbandsgemeinde Ruwer bilanziell mehr Strom erzeugt als verbraucht. Die Bedarfsdeckung liegt derzeit bei 102%. Der wichtigste Energieerzeuger ist derzeit die Windkraft mit 83% gefolgt von der Photovoltaik (16%). Durch die zunehmende Elektrifizierung verschiedener Bereiche wird auch der Strombedarf in der Verbandsgemeinde weiter steigen und wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2045 verdoppeln. Vor diesem Hintergrund ist insbesondere ein weiterer bedarfsgerechter Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich.

Während sich die bestehenden Windkraftanlagen in privater Hand befinden, will die VG gemeinsam mit 18 Ortsgemeinden über eine bereits gegründete Gesellschaft zukünftig den Ausbau und die Energievermarktung aktiv mitgestalten. Durch einen Bilanzkreis soll die Versorgungssicherheit in der Verbandsgemeinde gestärkt, der Strompreis mitgestaltet und die Wertschöpfung in der Verbandsgemeinde Ruwer gesteigert werden.

Die Verbandsgemeinde Ruwer hat in jüngster Vergangenheit bereits verschiedene Initiativen gestartet und Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaschutzanpassung ergriffen. Aktuell in Bearbeitung sind z.B. die Wärmeplanung, der Ausbau der PV-Anlage auf dem Dach der Verwaltung zur Deckung des Eigenbedarfs, die Einführung eines strukturellen und intelligenten Energiemanagements, die Umstellung der Straßen- und Gebäudebeleuchtung auf LED.

Im Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeinde sind 19 Maßnahmen aufgeführt, die in den kommenden Jahren darauf abzielen, die Treibhausgasemissionen durch Einsparungen und den Einsatz erneuerbarer Energien zu reduzieren. So werden im weiteren kommunalen Umfeld Energieeinsparungen in den Bereichen Beschaffung und Planung, IT sowie bei der Sanierung der eigenen Liegenschaften angestrebt. Zahlreiche Maßnahmen wie die energetische Optimierung der Kläranlage und des Freibades sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED befinden sich bereits in der Planungs- bzw. Umsetzungsphase. Weitere Projekte werden sich zukünftig daran anschließen. Im Bereich Mobilität sollen die Rahmenbedingungen durch den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, insbesondere im Hinblick auf fehlende Schnellladepunkte, die Erweiterung des Carsharing-Angebots und die weitere Förderung des Radverkehrs verbessert werden. Für die Sektoren Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie private Haushalte sollen die Informationsangebote ausgebaut werden. Aktuell informiert die VG-Webseite bereits über verschiedene Energieeinsparpotenziale im privaten Umfeld. Mit der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung erhalten die Bürgerinnen und Bürger eine weitere Entscheidungsgrundlage für eine mögliche Umstellung ihrer Heizungssysteme. Der Klimaschutz und die Klimaschutzanpassung sind wichtige, zukunftsorientierte aber auch komplexe Querschnittsaufgaben für die Verbandsgemeinde.

Mit dem Beitritt der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden zum Klimapakt des Landes Rheinland-Pfalz, dem Erstellen des Klimaschutzkonzeptes und des Wärmeplans sind die richtigen Weichen gestellt, um sachorientiert, zielgerichtet und effizient die Generationenaufgabe der kommunalen Klimawende in der Verbandsgemeinde Ruwer voranzutreiben, so Bürgermeisterin Stephanie Nickels. Das Integrierte Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeinde ist auf der Homepage der Verbandsgemeinde unter www.ruwer.de/Klimaschutz zu finden.


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